[{"id":1021090,"date":"2025-04-18T06:43:17","date_gmt":"2025-04-18T13:43:17","guid":{"rendered":"https:\/\/www.questionpro.com\/blog\/wie-online-communities-die-produktentwicklung-beschleunigen-und-den-roi-steigern\/"},"modified":"2025-04-22T06:00:54","modified_gmt":"2025-04-22T13:00:54","slug":"wie-online-communities-die-produktentwicklung-beschleunigen-und-den-roi-steigern","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.questionpro.com\/blog\/de\/wie-online-communities-die-produktentwicklung-beschleunigen-und-den-roi-steigern\/","title":{"rendered":"Wie Online-Communities die Produktentwicklung beschleunigen und den ROI steigern"},"content":{"rendered":"\n
Jedes Jahr kommen rund 30.000 neue Konsumg\u00fcter auf den Markt, doch nur ein Bruchteil davon \u00fcberlebt langfristig. Studien zufolge scheitern bis zu 95 Prozent aller Produktneueinf\u00fchrungen. Laut der Harvard Business Review scheitern rund zwei Drittel der Konsumg\u00fcter-Einf\u00fchrungen.\u00b9 Clayton Christensen von der Harvard Business School bringt es\u00a0 in seinem Buch The Innovator\u2019s Dilemma<\/em> auf den Punkt: Die meisten Produkte scheitern nicht, weil sie schlecht gemacht sind, sondern weil sie an den Bed\u00fcrfnissen der Zielgruppe vorbeigehen.\u00b2<\/p>\n\n\n\n Warum scheitern so viele Produktinnovationen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n Die Gr\u00fcnde daf\u00fcr sind vielf\u00e4ltig. Oft fehlt ein tiefes Verst\u00e4ndnis f\u00fcr die wahren W\u00fcnsche und Probleme der Kund:innen. Teams arbeiten aneinander vorbei, Entscheidungen werden isoliert getroffen, und klassische Marktforschungsans\u00e4tze liefern zu sp\u00e4t oder zu oberfl\u00e4chlich die n\u00f6tigen Erkenntnisse. Hinzu kommen lange Innovationszyklen und hohe Kosten, ein denkbar ung\u00fcnstiges Umfeld f\u00fcr mutige, aber fundierte Produktentwicklung.<\/p>\n\n\n enau hier setzen digitale Communities<\/a> an. Sie erm\u00f6glichen Unternehmen einen kontinuierlichen, direkten Draht zur Zielgruppe, nicht punktuell, sondern dauerhaft. Wer heute auf eine eigene Community setzt, kann schneller reagieren, gezielter entwickeln und Produkte auf den Markt bringen, die wirklich gebraucht und gewollt werden.<\/p>\n\n\n\n Statt lange auf Studienergebnisse zu warten, lassen sich Ideen, Prototypen oder Konzepte innerhalb k\u00fcrzester Zeit (teilweise innerhalb von Stunden) mit echten Nutzer:innen validieren. Eine Studie von Forrester zeigt das vielseitige Potential einer Community, wie sie zur agilen Feedbackquelle, zur Ideenschmiede und zur Versicherung gegen teure Fehlentscheidungen wird. Gleichzeitig reduzieren sich die Ausgaben f\u00fcr klassische Marktforschung drastisch, weil viele Erkenntnisse direkt und kontinuierlich aus dem Dialog mit der Zielgruppe<\/a> entstehen.\u00b3 <\/p>\n\n\n\n aus. Die Teilnehmer:innen sind in der Regel engagierte Nutzer:innen mit echtem Interesse am Produkt oder Thema, sie geben nicht nur schneller, sondern auch reflektierter R\u00fcckmeldung. Das f\u00fchrt zu einer h\u00f6heren Validit\u00e4t der Antworten und erm\u00f6glicht fundiertere Entscheidungen in der Produktentwicklung.<\/p>\n\n\n\n Ein weiterer Vorteil: Die Zusammensetzung der Community l\u00e4sst sich gezielt steuern. Statt im Nachhinein passende Proband:innen f\u00fcr einzelne Studien zu rekrutieren, werden von Anfang an relevante Nutzer:innen in die Community aufgenommen, etwa Early Adopter, Vielnutzer:innen, bestimmte Altersgruppen oder Interessenscluster. Das erm\u00f6glicht ein viel sch\u00e4rferes Profiling und gezielte, wiederholbare Feedbackzyklen, mit genau den Menschen, auf die es bei der Produktentwicklung ankommt.<\/p>\n\n\n\n Zus\u00e4tzlich liefert die Community wertvolle Erkenntnisse dar\u00fcber, welche Funktionen f\u00fcr welche Nutzer:innen relevant sind. Durch gezielte Beobachtung und Feedback lassen sich Nutzungsschwerpunkte erkennen und Funktionalit\u00e4ten gezielt an die tats\u00e4chlichen Bed\u00fcrfnisse anpassen.<\/p>\n\n\n\n Das hilft nicht nur dabei, bestehende Features zu optimieren, sondern auch dabei, neue Entwicklungen strategisch zu priorisieren. Was wirklich genutzt wird, bekommt mehr Gewicht, was ignoriert wird, wird hinterfragt.<\/p>\n\n\n\n Innerhalb der Community lassen sich zudem gezielte Tasks vergeben, um konkrete Aspekte der User Experience<\/a> zu pr\u00fcfen. Zum Beispiel:<\/p>\n\n\n\n Die User Journey<\/a> kann gezielt gesteuert und beobachtet werden, um reale Nutzungsszenarien zu simulieren. So lassen sich nicht nur Funktionalit\u00e4t, sondern auch Verst\u00e4ndlichkeit, Mehrwert und Frustrationspotential pr\u00e4zise analysieren und gezielt verbessern.<\/p>\n\n\n\n Communities erm\u00f6glichen ein neues Verst\u00e4ndnis von Produktentwicklung: nicht mehr losgel\u00f6st vom Markt, sondern gemeinsam mit dem Markt<\/em>. Produkte entstehen nicht im stillen K\u00e4mmerlein, sondern im offenen Austausch, nah an den Menschen, die sie sp\u00e4ter nutzen.<\/p>\n\n\n\n Zalando als Beispiel: Von der Community zur Innovationsmaschine Was Zalando schuf, war mehr als ein Testpanel. Es entstand ein lernendes System, das mit jeder Interaktion intelligenter wurde. Die Entwickler:innen sprechen von einer Schneeball-Logik: Jede R\u00fcckmeldung vergr\u00f6\u00dfert das Wissen, wie ein Schneeball, der beim Rollen an Gr\u00f6\u00dfe gewinnt. Mit jeder Feedbackrunde, mit jeder Iteration wuchs das Wissen \u00fcber die Kund:innen. Immer mehr Nuancen, Pr\u00e4ferenzen und Verhaltensmuster wurden sichtbar. So entstand nach und nach ein ganzheitliches, dynamisches Bild der Zielgruppe<\/a>, weit \u00fcber das hinaus, was klassische Segmentierungen leisten. <\/p>\n\n\n\n Und nicht nur das: Die Community wurde zu einem echten Partner in der Ideenfindung. Co-Creation ist hier das Stichwort. Engagierte Nutzer:innen beteiligten sich aktiv an der Produktentwicklung, nicht nur reaktiv, sondern kreativ. Sie brachten Vorschl\u00e4ge ein, diskutierten Funktionen, bewerteten Designs und lieferten so wertvolle Impulse. Ein Zitat aus dem Projekt bringt diese neue Haltung auf den Punkt:<\/p>\n\n\n\n \u201ePeople are willing to give feedback if they know that they are going to be heard and if they believe that something is going to happen with the feedback that they provide. We give customers the opportunity to make an impact.\u201d<\/strong><\/p>\n\n\n\n Ein weiterer Effekt, der oft untersch\u00e4tzt wird, betrifft die Markteinf\u00fchrung selbst.<\/strong><\/p>\n\n\n\n Durch das kontinuierliche Beta-Testing war Zalando in der Lage, neue Features zum Launch vollst\u00e4ndig ausgereift auszurollen. Keine \u00dcberraschungen, keine Bugs, keine UX-Fallen. Alles war getestet, angepasst und best\u00e4tigt.<\/p>\n\n\n\n \u201cAll these initiatives were coming together in one big release. We were quite excited about it ourselves and we wanted the customers to also feel excited about that. So the question that we had: How can we release this new version of Zalando in a way that is impactful for the customer and it can be marketed upon release?\u201d\u00a0<\/p>\n\n\n\n Und mehr noch: Durch gezielte Vergleichstests mit bestehenden Features konnte sogar ein Benchmark<\/a> etabliert werden. So wurde deutlich: Die neuen Funktionen lieferten nicht nur ein besseres Nutzungserlebnis, sie wurden von den Nutzer:innen auch klar als Mehrwert wahrgenommen.<\/p>\n\n\n\n Gleichzeitig schafft ein solcher Benchmark die n\u00f6tige Einordnung: Wenn 75\u202f% der Nutzer:innen einem neuen Feature zustimmen (\u201eThat was easy to use\u201c), kann das durch den Vergleich mit bestehenden Funktionen besser bewertet werden, ist das \u00fcberdurchschnittlich gut oder liegt noch Optimierungspotenzial vor?<\/strong><\/p>\n\n\n\n Normalerweise: Neue Funktionen werden nach dem Prinzip des A\/B-Testings<\/a> nur schrittweise eingef\u00fchrt, mit Unsicherheit, ob alles funktioniert.<\/p>\n\n\n\n Mit Community-Beta-Testing:<\/strong><\/strong> Alles wurde vorab mit echten Nutzer:innen auf Herz und Nieren gepr\u00fcft. Der Launch kann in einem Rutsch erfolgen, fehlerfrei, \u00fcberzeugend und als echtes Event inszeniert werden.<\/p>\n\n\n\n W\u00e4hrend klassische A\/B-Tests meist auf anonyme Verhaltensdaten setzen und kaum Raum f\u00fcr R\u00fcckfragen oder Erkl\u00e4rungen bieten, erlaubt eine aktive Community einen direkten Austausch. Nutzer:innen k\u00f6nnen Bugs unmittelbar melden, konkrete Verbesserungsvorschl\u00e4ge machen oder Feedback in eigenen Worten geben, oft inklusive Screenshots oder konkreter Nutzungssituationen. So entsteht nicht nur mehr, sondern auch aussagekr\u00e4ftigeres Feedback in Echtzeit.<\/p>\n\n\n\n Durch Community-Validierung entsteht nicht nur Qualit\u00e4tssicherheit, sondern auch Launch-Confidence.<\/strong><\/strong> Dadurch konnte der Launch nicht nur mit Selbstbewusstsein kommuniziert, sondern als echtes Highlight inszeniert werden. Kein schrittweises A\/B-Testing, kein vorsichtiger Rollout, sondern ein vollst\u00e4ndiger, koordinierter Launch im entscheidenden Moment. Sichtbar. Nutzbar. Wirksam. Allein durch das Community-Testen konnten vor dem Go-Live 363<\/strong> Fehler identifiziert und behoben werden. Ein eindrucksvoller Beweis f\u00fcr die St\u00e4rke des Community-Ansatzes.<\/p>\n\n\n\n Besonders spannend: In der Case Study wird beschrieben, wie Zalandos Datenteams klassische Verhaltensdaten (O-Data) mit den qualitativen Community-Insights (X-Data) kombinieren konnten. Durch explorative Analysen wurden Hypothesen zu auff\u00e4lligem Nutzerverhalten entwickelt, das k\u00f6nnen bspw. Nutzungsh\u00fcrden oder pl\u00f6tzliche Schmerzpunkte<\/a> im Funnel sein. Das Ergebnis: ein echter Win-Win. Dort, wo sich durch die Datenanalyse bereits eindeutige Muster und Antworten ergeben, muss die Community nicht zus\u00e4tzlich belastet werden. Und dort, wo offene Fragen bestehen, kann sie gezielt aktiviert werden, um kontextreiche Einblicke zu gewinnen, die allein aus Zahlen nicht ableitbar w\u00e4ren<\/p>\n\n\n\n<\/figure><\/div>\n\n\n
Wie Online-Communities<\/strong> diese Probleme l\u00f6sen<\/strong><\/h2>\n\n\n\n
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<\/strong>Ein besonders anschauliches Beispiel liefert Zalando. Mit dem Aufbau einer eigenen Beta-Testing-Community<\/a> ver\u00e4nderte das Unternehmen nicht nur seine Forschungsprozesse, sondern seine gesamte Innovationskultur. Die Kosten f\u00fcr qualitative Forschung<\/a> konnten um die H\u00e4lfte reduziert werden. Das allein ist beeindruckend. Doch der eigentliche Gewinn lag in der Tiefe und Nachhaltigkeit der Erkenntnisse.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
Ein reibungsloser, selbstbewusster Start<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
Qualit\u00e4tssicherung und Vertrauen in den Start<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
Ein fehlerfreier Rollout in voller Breite schafft Momentum, das gezielt f\u00fcr PR, Kampagnen und Nutzeraktivierung genutzt werden kann. Ein voll getestetes Feature kann zum Highlight werden:<\/strong> als Newsletter-Headline, als Banner auf der Startseite, als Social-Media-Kampagne. Denn was sitzt, darf auch gl\u00e4nzen und das ist mit Community-Testing m\u00f6glich.<\/p>\n\n\n\nO-Data trifft X-Data<\/strong><\/h3>\n\n\n\n
Wenn sich daraus keine klaren Erkl\u00e4rungen ableiten lie\u00dfen, konnten die Teams gezielt auf die Community zugehen, um qualitative Insights einzuholen. So wurde die Community zur strategischen Erg\u00e4nzung der Datenanalyse: Dort, wo Zahlen Fragen aufwerfen, liefert der Dialog mit echten Nutzer:innen die Antworten. Das verbessert nicht nur das Produktverst\u00e4ndnis, sondern auch die Relevanz der L\u00f6sungen.<\/p>\n\n\n\n